Vergleich zum MBTI (Myers Briggs)

Was sind die Unterschiede zwischen dem Typentest Persönlichkeitstest und dem MBTI (Myers Briggs Type Indicator), der eine der Grundlagen des Typentests ist? Da diese Frage immer wieder kommt, hier eine Übersicht:

1. Die deutschen Begriffe

Ich verwende eigene deutsche Begriffe (Gründe dafür z.b. hier):

MBTI / TYPENTEST

Introversion – Extraversion / Introvertiert Extrovertiert
Sensing – iNtuition / Praktisch – Theoretisch
Thinking – Feeling / Hart – Kooperativ
Judging – Perceiving / Geplant – Spontan

(Neurotizismus, also die Eigenschaften Resistent – Empfindlich sind beim MBTI nicht Teil des Modells)

 2. Die Auswertung/der Test

Beim MBTI geht man davon aus, das es nur ein entweder/oder gibt. Z.B. entweder man ist Extrovertiert oder Introvertiert. Die Stärke dieser Ausprägung spielt beim MBTI keine Rolle. Daher muss man sich im Original-MBTI und auch bei ähnlichen Tests immer zwischen zwei Aussagen entscheiden (z.B. ob man eher ordentlich oder lässig ist). Einen Mittelweg gibt es nicht. Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten 30 Jahre (z.B. Big Five) werden im MBTI dabei weitgehend ignoriert und nicht berücksichtigt.

Der Typentest richtet sich mich mehr nach wissenschaftlichen Erkenntnissen: es ist vor allem wichtig, wie stark die Ausprägung einer Eigenschaft ist. Z.B. ob man stark Extrovertiert ist, mittelmäßig Extrovertiert, leicht Extrovertiert, genau in der Mitte, leicht Introvertiert, usw. Die Oberbegriffe wie z.B. Introvertiert und Extrovertiert sind Vereinfachungen, um eine Eigenschaft generell zu beschreiben. Die Stärke einer Ausprägung kann man z.B. im Typentest XL testen. Dabei muss man sich nicht für die eine oder andere Seite entscheiden, sondern kann angeben, wie stark eine Aussage zutrifft.

3. Die Interpretation

Im MBTI basiert ähnlich wie bei der Sozionik vieles mehr oder weniger direkt auf den 90 Jahre alten Theorien von C.G. Jung. Im MBTI wurden diese Theorien verschlimmbessert weiterentwickelt zur fragwürdigen Funktionsanalyse: jeder Typ hat laut MBTI ein festgelegtes Set an Funktionen mit einer festen Reihenfolge, die bestimmt welche Eigenschaften am Stärksten und welche am Schwächsten sind. Wohlgemerkt unabhäng davon welche Eigenschaft beim Test tatsächlich am Stärksten oder Schwächsten ist. Mit der realen Persönlichkeit hat dieses System daher nicht viel zu tun, denn seine Aussagen sind schlicht unzutreffend (siehe kritischer Artikel über die Funktionen).

Im Typentest spielen die alten Theorien von Jung keine so große Rolle mehr. Es geht es allein um die Persönlichkeitseigenschaften (siehe oben) und die Stärke ihrer Ausprägung. Denn daraus lässt sich ganz simpel und real nachvollziehbar ablesen, welches die stärkste Eigenschaft ist. Es gibt weniger Interpretationsspielraum und geht mehr darum wie jemand tatsächlich ist.

Noch mehr Unterschiede gibt es auch auf der Seite in der Rubrik Vergleich zum MBTI.

Die alten 16 MBTI-Typen:

ESTP – Macher
ESFP – Entertainer
ISTP– Handwerker
ISFP – Genießer

ESTJ – Direktor
ESFJ – Gastgeber
ISTJ – Inspektor
ISFJ – Fürsorger

ENFP – Komiker
ENFJ – Lehrer
INFP – Träumer
INFJ – Psychologe

ENTP – Erfinder
ENTJ – Kommandeur
INTP – Denker
INTJ – Wissenschaftler

Ähnliche Themen: Reiss Profile, Berufstest, DISG, Enneagramm, Intuition, Persönlichkeitsstörung, Empathie

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One Response to Vergleich zum MBTI (Myers Briggs)

  1. Ich halte auch nur wenig von Schwarz-Weiß-Malerei. Außerdem ist der Charakter selten extrem einseitig. Zu viele Faktoren spielen in unserer Wahrnehmung eine Rolle und wirken so auf unser Verhalten.

    Tolle Seite, toller Inhalt, danke!

    Marco Teschner

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