Machen Typen oder Skalen mehr Sinn bei Persönlichkeitstests? (Leserfrage)

Leserfrage: Machen Typen oder Skalen mehr Sinn als Ergebnis eines Persönlichkeitstests?

Vollständige Frage des Lesers: Die Zuordnung zu Typen ist mit Schwächen behaftet. Das Problem sehe ich vor allem darin, dass die Typenzuordnung eine diskrete Kategorisierung ist, die Schubladendenken in die Welt hinausschreit. Was sind ihre Reflexionen zu dieser Problematik, und lässt sich die kontinuierliche Ausprägung der Skala bei jedem Individuum besser nutzen, um einem Modell etwas mehr Anwendbarkeit außerhalb der Boxen von 32 Typen zu geben?

Antwort: Zum Einstieg machen Typen Sinn. Für eine fundierte Analyse nur Skalen.

Die angesprochene Problematik lässt sich recht einfach beantworten: Wenn es darum geht, jemanden schnell an einen Persönlichkeitstest bzw. ein Modell heranzuführen, sind Typen meiner Erfahrung nach am sinnvollsten. Jeder versteht diese Schubladen und es lässt sich innerhalb weniger Minuten erklären was diese bedeuten, wie man Tipps und Anwendungen für verschiedene Bereiche daraus ableiten kann, warum Menschen generell unterschiedliche Persönlichkeiten haben und wie man andere besser verstehen kann.

Als nächste Stufe, bzw. Übergang steht die Erklärung, dass es Typen in der Balance gibt, die keine klare Ausrichtung in eine Richtung haben. In gewisser Weise ist das die dritte – ebenfalls leicht verständliche – Schublade für jede Persönlichkeitseigenschaft.

Möchte man sich ausführlicher mit dem Thema Persönlichkeit beschäftigen, sich selbst besser kennenlernen, Dynamiken mit anderen verstehen, etc., sollte man die Typenschubladen jedoch komplett ablegen. Sobald man sich intensiver mit dem Thema beschäftigt, machen diese keinen Sinn mehr und behindern oder verklären die Einsicht in die Persönlichkeit und die dortigen Dynamiken. Dann gilt es, sich mit der genauen Ausprägung auf der Skala zu beschäftigen, was hohe, extrem hohe, niedrige, mittlere Werte usw. bedeuten. Denn nur mit einer kontinuierlichen Skala lassen sich sich fundierte Aussagen tätigen und eine konkrete persönliche Entwicklung anregen.
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4 Responses to Machen Typen oder Skalen mehr Sinn bei Persönlichkeitstests? (Leserfrage)

  1. Sabine sagt:

    Ich finde auch, dass Typen für eine Ersteinschätzung sehr hilfreich sein können. Aber sobald es mehr ins Detail geht, reichen diese oft nicht mehr aus um eine Person individuell zu beschreiben…

  2. Markus sagt:

    Hm, ich finde das kommt ganz darauf an.
    Manchmal passt das mit den Typentests ganz gut, manchmal aber auch überhaupt nicht. Ich weiß immer nie, wie sehr man dem trauen kann.

  3. Wolfgang sagt:

    Ich habe einen Typentest mit nur 8 Zahlen selbst entwickelt und komme dabei auf über 6000 verschiedene Typen, weil jede der 8 Zahlen 3 Wertigkeiten (Scalen) erlaubt. Die Auswertung erfolgt bei mir dann nach den Gesetzen der Kybernetik und liefert verblüffend genaue Details zur Persönlichkeit. Siehe https://www.wolfgangwalz-direkt.de/
    Das Thema „Yacht“ habe ich nur als Beispiel gewählt.Die gleiche Methode kann ich auch mit beliebigen anderen Objekten durchführen (z. B. „Wohnungen“, „Autos“, usw.).
    Meinungen dazu würde ich gerne verfolgen.

  4. Viktoria sagt:

    Danke für diesen wirklich tollen Beitrag!
    Ich finde auch, dass Typen für eine Ersteinschätzung sehr hilfreich sein können, doch mein Freund ist nicht derselben Meinung.

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