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erklärt ~
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Neurotizismus ist eine Persönlichkeitseigenschaft und beschreibt die Empfindlichkeit auf negative Emotionen. Je nachdem, wie stark der Neurotizismus ausgeprägt ist, verspürt eine Person schnell Stress, Sorgen, Ängste und negative Gefühle wie Unsicherheit oder Selbstzweifel - oder ist andersherum bei geringem Neurotizismus widerstandsfähig gegen diese Dinge. Die gesamte Persönlichkeit inkl. Neurotizismus einschätzen lässt sich mit dem kurzen Typentest oder dem wissenschaftlichen Test im Typentest Buch. |
Häufig Ängste oder Panik verspüren.
Empfindlich auf Stress und Belastung reagieren.
Sich viele, oft unbegründete Sorgen machen.
Ein negatives Selbstbild haben, an sich selbst zweifeln.
Oft unsicher und nervös sein.
Reizbar sein, empfindlich auf negative Gefühle oder Ereignisse reagieren.
Ängstlich und übervorsichtig sein.
Häufige Stimmungsschwankungen erleben.
Seine Emotionen meist schlecht unter Kontrolle haben, oft impulsiv handeln.
Anfällig für negative Emotionen sein und schlecht mit diesen negativen Gefühlen umgehen können.
Negative Gefühle allgemein schnell, stark und häufig verspüren.
Meist ausgeglichen und innerlich ruhig sein.
Wenig empfindlich auf Stress reagieren und gut mit Belastungen klarkommen.
Negative Gefühle nur selten an sich heranlassen, bzw. gut damit umgehen und sie schnell überwinden können.
Allgemein widerstandsfähig gegen negative Emotionen sein, keine Stimmungsschwankungen verspüren.
Relativ furchtlos sein, kaum Ängste spüren.
Auch in gefährlichen oder stressigen Situationen einen kühlen Kopf behalten.
Selbstsicher sein, nur selten an sich zweifeln.
Erklärung: diese Merkmale müssen nicht alle gleichzeitig auf eine Person zutreffen. Es kann durchaus vorkommen, dass jemand z.B. sehr selbstsicher und ausgeglichen ist, aber trotzdem hin und wieder Ängste verspürt. Neurotizismus ist wie die Skala eines Thermometers, auf der sowohl eine hohe, als auch eine niedrige Ausprägung oder jedwede andere Position möglich ist. Hoch ausgeprägte Menschen sind empfindlich, niedrig ausgeprägte resistent. Die meisten Menschen finden sich ungefähr in der Mitte - der Balance - von beiden Eigenschaften, und erkennen Verhaltensweisen von sich auf beiden Seiten wieder - mal mehr und mal weniger stark.
Ausführliche Erklärungen zu Neurotizismus und den damit verbundenen Stärken und Schwächen gibt es in meinem Buch Menschenkenntnis - Der große Typentest. Darin finden sich viele Hintergründe zu Neurotizismus, prominente Beispiele, so wie zahlreiche Tipps und Hilfestellungen, wie sich besser mit Neurotizismus umgehen lässt. |
Neurotizismus ist Teil der meisten modernen Persönlichkeitstests, und auch Bestandteil der Big Five der Persönlichkeit, der fünf prominentesten Persönlichkeitseigenschaften. Bekannt gemacht wurde der Begriff Neurotizismus in den 1950er Jahren durch den Persönlichkeitsforscher Hans Jürgen Eysenck.
In der Persönlichkeitsforschung geht man davon aus, das Neurotizismus damit zu tun hat, wie empfindlich jemand auf negative Gefühle reagiert, also sich von diesen reizen lässt. Vereinfacht gesagt: während manche Menschen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen solche negativen äußeren Einflüsse haben, besitzen andere eine eher niedrige.
Viele Übereinstimmungen mit niedrigem Neurotizismus hat daher auch Resilienz: resilient sein bedeutet, sich durch widrige Umstände nicht unterkriegen zu lassen und nach Rückschlägen stets wieder aufzustehen. Das Gegenteil davon ist Vulnerabilität = Verletzlichkeit.
Neurotizismus zeigt außerdem deutliche Zusammenhänge mit dem Phänomen der Hochsensibilität, einer stärkeren Reizempfindlichkeit. Menschen, die unter einer Depression leiden, zeigen in der Regel ebenfalls gesteigerte Werte bei Neurotizismus, genauso wie Menschen, die unter ungesundem Perfektionismus leiden. Emotionale Intelligenz hat Zusammenhänge mit Neurotizismus, da Menschen mit niedrigem Neurotizismus ihre Emotionen besser unter Kontrolle haben. Des weiteren gibt es einige Persönlichkeitsstörungen, zu deren Merkmalen unter anderem auch hoher Neurotizismus gehört.
In der Evolution der Menschheit mag es für unsere weit entfernten Vorfahren mal von Vorteil gewesen sein, ängstlich und empfindlich zu reagieren, und auf diese Weise mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und ihnen aus dem Weg zu gehen, als auch vorteilhaft, der Gefahr ins Auge zu sehen und resistent gegenüber negativen Einflüssen zu sein. Heutzutage sind hoher Neurotizismus und Empfindlichkeit jedoch größtenteils mit negativen Merkmalen verbunden, denn niemand ist gerne unsicher, depressiv, ängstlich oder stressanfällig.
Die Angaben hoch
und niedrig beziehen sich
auf die Kombination von hohem und niedrigem
Neurotizismus mit der jeweiligen
Eigenschaft.
Hoher N.: sehr unsicher
und vorsichtig
gegenüber anderen Menschen |
Hoher N.: starke,
abwechselnd positive und negative
Stimmungsschwankungen |
Praktisch Hoher N.: Angst vor Neuem, Fremden und
Ungewöhnlichem |
Theoretisch Hoher N.: überbewerten
von Eingebungen & Vorstellungen |
Hart Hoher N.: Neigung
zu Aggressivität, oft sehr
misstrauisch |
Kooperativ Hoher N.: sehr viel Mitgefühl mit anderen
Menschen, emotional |
Spontan Hoher N.: impulsives, oft irrationales Verhalten |
Geplant Hoher N.: zwanghaftes und sehr vorsichtiges
Verhalten |
Mehr zu den Interaktionseffekten der
verschiedenen Eigenschaften findet sich im
Typentest Buch.
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