Ob jemand studiert oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem auch von der Persönlichkeit.
Studium & Persönlichkeit
Eine aktuelle deutsche Studie des DIW kommt zu dem Schluss, dass die Offenheit für neue Erfahrungen der Big Five beeinflusst, ob Jugendliche studieren oder nicht. Denn je höher die Offenheit, desto wahrscheinlicher ist der Wunsch von Jugendlichen nach einem Studium. In Familien, in denen die Eltern selbst keine höhere Schulbildung haben, spielt die Offenheit für Erfahrungen eine besonders große Rolle darin, ob die Kinder studieren möchten, während in Akademikerfamilien die Wahrscheinlichkeit für ein Studium der Kinder sowieso ein ganze Stück höher ist. dort spielt diese Persönlichkeitseigenschaft zwar immer noch eine Rolle spielt, aber keine so große. Interessanterweise haben Kinder aus Akademikerfamilien generell eine höhere Offenheit als solche aus Nicht-Akademikerfamilien.
Der Einfluss von Offenheit auf die Studienabsicht ist kein ungewöhnliches Ergebnis, schließlich steht diese Eigenschaft unter anderem dafür, sich für intellektuelle und komplexe Dinge zu interessieren, gerne über den tieferen Sinn von etwas nachzudenken, und offen dafür zu sein, Neues zu lernen. Eine Überraschung hält die Studie dann aber doch bereit: je höher die Verträglichkeit (kooperatives interagieren) der Jugendlichen, desto geringer sind ihre Studienabsichten. Für dieses Ergebnis gibt es jedoch leider keine eindeutige Erklärung. Denkbar wäre, dass sich Jugendliche mit höherer Verträglichkeit eher zu sozialen Berufen hingezogen fühlen, doch das ist reine Spekulation meinerseits.
Gemäß der Studie hat ebenfalls die Eigenschaft des Neurotizismus/Empfindlichkeit Einfluss auf die Studienabsichten: bei einem hohen Wert in dieser Eigenschaft nimmt die Studienabsicht etwas ab. Das rührt daher, dass Menschen mit hohem Neurotizismus sich mehr Sorgen machen, mehr Ängste verspüren und ein geringeres Selbstvertrauen haben, sich also ein Studium weniger zutrauen.
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