Captain Kirk und Mr. Spock im Typentest

Die Persönlichkeit – unendliche Weiten. Wir befinden uns auf einer Reise, das Verhalten zweier Science-Fiction Ikonen zu erkunden, einem ungleichen Paar, wie wir es kennen und lieben…

Kirk & Spock – Alt & Neu

Die Persönlichkeit von Captain Kirk und Mr. Spock

Diese Tage kommt der neueste Star Trek – Film „Into Darkness“ in die Kinos, dem nicht nur Nerds rund um die Welt entegegenfiebern. Grund genug, um sich die Persönlichkeiten zweier der größten Science Fiction und TV-Ikonen näher anzusehen und sie im Typentest Persönlichkeitstest einzuschätzen. Erfreulicherweise sind die Beiden in den neuen Filmen nahezu genauso charakterisiert wie in der Originalserie, daher gilt diese Analyse für neu und alt. Fangen wir an mit…

Mr. Spock!

Unser aller Lieblingsvulkanier. Bekannt für seine Logik und seinen Verstand, das charakteristische hochziehen der rechten Augenbraue und sein Lieblingswort: „Faszinierend!“. Seine Persönlichkeit ist sehr klar und deutlicher einschätzbar:

Spock ist introvertiert. Er ist weder für Lebhaftigkeit noch für das zeigen überhaupt irgendwelcher Gefühle bekannt. Stattdessen verliert er nur wenig Worte und würde sich wahrscheinlich auf keiner Party wohlfühlen (außer um das für ihn sehr seltsame Verhalten von uns Menschen zu beobachten).
Ebenso ist Spock ein theoretischer Denker. Er interessiert sich für die Hintergründe und Funktionsweisen von allem was sich da draußen im Weltraum befindet, ist neugierig, hochintellektuell und offen für alles, was sich logisch erklären lässt. Außer für Gefühle. Auch mit alltäglichen Dingen kann er vermutlich nur wenig anfangen (außer sie haben mit seiner Studie des menschlichen Verhaltens zu tun).
Spock verhält sich anderen gegenüber hart. Weder versteht er die Gefühle seiner Mitmenschen (oder Mitaliens), noch zeigt er selbst welche. Mitgefühl kann er sich höchstens mehr oder weniger durch Logik erschließen. Zwar zeigt er sich niemandem gegenüber feindselig, aber Empathie besitzt er auch keine.
Schließlich lebt Spock extrem geplant. Er hat eine unglaubliche Selbstkontrolle (siehe unterdrückte Gefühle), folgt klaren Regeln und hält sie auch immer ein. In seiner Kabine liegt vermutlich alles immer am richtigen Platz und mit Sicherheit erscheint er immer auf die Sekunde genau zum morgendlichen Arbeitsbeginn auf der Brücke. Auf Risikos oder unvernünftige Dinge lässt er sich im Leben nicht ein. Ganz im Gegensatz zu einer gewissen anderen Person:

Captain Kirk!

Frauenheld und zigfacher Retter des Universums. Stürzt sich in ein Abenteuer nach dem nächsten, immer ein Lachen im Gesicht und einen passenden Spruch parat. Auch seine Persönlichkeit ist deutlich dargestellt, wenn er auch nicht mit so dermaßen klaren Ausprägungen wie bei Mr. Spock:

Kirk ist extrovertiert. Sehr extrovertiert. Sein ständiger Drang nach Aktivität und Aufregung, nach Kontakten und Erlebnissen, sorgt dafür, dass es nie langweilig mit ihm wird. Er weiß wie man Frauen verführt und Alienherrscher in Gespräche verwickelt, ohne sich das Heft aus der Hand nehmen zu lassen. Sollte es jemals eine Party auf der Enterprise geben, ist er mit Sicherheit voll im Mittelpunkt eben dieser (während Spock neugierig zusieht und analysiert).
Im Gegensatz zu Mr. Spock interessiert sich Kirk nicht so für die Hintergründe, die wissenschaftliche Seite von all den Dingen da draußen im All. Er ist eher der Mann fürs Grobe, der anpackt. Zwar zeigt er sich auch offen für alles was da draußen so schlummert (besonders wenn es weiblich ist), aber über Bücher gebeugt oder über philosophische Themen spekulieren sieht man ihn nie (es sei denn, dass philosophische Thema sind Spocks fehlende Gefühle). Er denkt daher leicht, aber nicht stark ausgeprägt praktisch.
Wie geht Captain Kirk mit seinen Mitmenschen/Mitaliens um? Eher kooperativ oder eher hart? Das lässt sich nicht so leicht beantworten. Zwar nimmt er Rücksicht auf die Gefühle anderer, aber meist ist er doch eher daran interessiert, seine Interessen durchzusetzen und lässt sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen. Wenn es hart auf hart kommt, scheut er keine Konflikte, weiß sich verbal und körperlich zu wehren. In diesem Bereich ist er daher ausgeglichen und nahe der Balance. Hier findet sich auch der einzige merkbare Unterschied zwischen altem und neuem Kirk. Während der Alte ein doch eher verträglicher Zeitgenosse war, präsentiert sich der neue Kirk ein ganzes Stück rauer und härter. Dem alten Kirk würde ich eine leichte Tendenz zu kooperativ zuschreiben, dem neuen eine deutlichere zu hart.
Kommen wir zum letzten Punkt: Kirk lebt durch und durch spontan. Wo Mr. Spock Vorsicht und Vernunft walten lässt, stürzt sich Kirk ohne zu überlegen ins Abenteuer. Statt vorzuplanen, rennt er einfach drauflos und lässt sich währenddessen eine Lösung einfallen. Wo Spock nach Regeln handelt, macht Kirk einfach das, was er gerade für richtig hält. Meistens mit beeindruckendem Geschick.

Zusammengefasst schätze ich Mr. Spock als ITHG Wissenschaftler ein und Captain Kirk als EPKS Entertainer (bzw. den neuen Kirk als EPHS Macher).

Bonus: im Bereich des Neurotizismus/der emotionalen Empfindlichkeit der Big Five schätze ich beide als sehr unempfindlich ein (im Gegensatz zu z.B. Dr. McCoy und Scotty, die sich wesentlich häufiger besorgt oder geängstigt zeigen). Spock ist ja sowieso immer komplett ruhig und jeder emotionale Tumult scheint an ihm vorbeizugehen. Aber auch Kirk bleibt selbst in den größten Gefahrensituationen relativ locker und ist ohne Umschweife wieder bereit fürs nächste Abenteuer.

Der aktuelle Film ist bestimmt nicht das letzte Mal, das wir diese beiden ikonischen Charaktere sehen. Ich beame mich derweil hoch und verabschiede mich mit dem Vulkaniergruß: Live Long And Prosper!

Weitere Einschätzungen im Typentest:
Die Persönlichkeit von Steve Jobs
Die Persönlichkeit von Barrack Obama
Die Persönlichkeit von James Bond

Dieser Beitrag wurde unter TypenTest abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Responses to Captain Kirk und Mr. Spock im Typentest

  1. Winfried Wirzberger sagt:

    Hallo Lars!

    Meinem Eindruck nach ist der alte Captain Kirk nicht ganz so oberflächlich u. ich halte ihn ebenfalls für spontan und extrovertiert. Soweit ich die Folgen in Erinnerung habe würde ich ihn allerdings eher als gemäßig extrovertiert u. spontan sehen. Er hat durchaus seine Momente in denen er die Geschehnisse um sich herum reflektiert. Er erscheint extrovertiert weil er gedanklich recht schnell reflektiert u. rasch entscheidet, im Gegensatz zu Mr. Spock, der die überwiegende Zeit in seinen eigenen Gedanken versunken scheint.
    Beide Versionen von Kirk halte ich für spontan, aber nicht für oberflächlich.

    Ein Charakter toppt Kirk allerdings was Spontanität und Extroversion betrifft, der neue Scotty! Der alte Scotty war deutlich weniger extrovertiert.

    Der neue McCoy hat meinem Eindruck nach ein wenig stärker E und T im Vergleich zum alten McCoy.

    Die neue Uhura geht deutlich entschlossener zu Werke im Vergleich zur alten.

  2. Lars Lars sagt:

    Ja stimmt, der neue Scotty ist ein Chaot, wie er im Buche steht, das war beim Alten lange nicht so extrem. Und der alte McCoy war eher introvertiert und ruhig, der neue wirkt deutlich extrovertiert.
    Ich finde Kirk auch keineswegs oberflächlich, aber der große Philosoph und Denker ist er sicherlich auch nicht.

  3. Wolfgang Schmidt sagt:

    Sehr geehrter Herr Lorber,
    ich hätte da mal eine Frage. Wenn Mr. Spock Chef wäre, würde er Kirk als Untergebenen nicht akzeptieren, weil es sein Alptraum wäre. Kirk würde ihm mit glasigen Augen von seinen Ideen erzählen und müsste Spock´s Zustimmung abwarten, bevor er sich in´s Abenteuer stürzt. Andererseits muss Spock auch Personalpolitik machen, die ihm wegen seiner fehlenden Epathie extrem schwer fallen würde. Welcher Charakter der Big 5 wäre die Lösung? Vielen Dank im Vorraus, ihr obiger Bericht Kirk/Spock hat mir schon sehr geholfen.

  4. Lars Lars sagt:

    Hallo Herr Schmidt,

    Die Lösung für Spock wäre ganz klar das, was er sowieso stets versucht: Die Menschen zu verstehen. Es wird ja in seiner Darstellung auch klargemacht, dass er das zwar versucht und sich auch immer wieder annähert, dieses Ziel aber nie ganz erreichen kann, da ihm der emotionale Zugang fehlt. Es bleibt daher immer bei der Bemühung.

    Ein eigensinniger und impulsiver Charakter wie Kirk hätte unter jedem Vorgesetzten Probleme, und setzt sich ja auch in seiner Rolle als Captain über Befehle hinweg.

    Schöne Grüße
    Lars Lorber

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert