Asterix – Charaktere und Geschichte typisiert

Von spontanen Galliern und geplanten Römern.

„Ganz Gallien ist von Römern besetzt …
Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.“

Viele von uns sind mit den Asterix Comics aufgewachsen und haben wie auch ich ihre Kindheit mit den aufmüpfigen Galliern verbracht. In Zeiten vor Simpsons und South Park war Asterix der amüsant-liebenswerte Comicheld, der sowohl Kinder- als auch Erwachsenenherzen im Sturm eroberte. Zusammen mit seinem tollpatschigen aber starken Begleiter Obelix kämpft er gegen die Römer und erlebt dabei allerlei Abenteuer. Was können wir über die Persönlichkeit der Charaktere aus den Comics herauslesen – und was über die dahinterliegende Geschichte und die Konflikte darin?

Typen der Asterix Charaktere im Typentest Persönlichkeitstest:

AsterixETHG Kommandeur
ObelixIPKS Genießer

Die beiden Hauptcharaktere sind ein klassisches Gegensatzpaar: angefangen bei Extrovertiert/Introvertiert sind sie in allen Eigenschaften das genaue Gegenteil voneinander: Obelix ist introvertiert (und manchmal auch schüchtern), denkt praktisch, interagiert kooperativ und lebt spontan. Asterix ist extrovertiert, denkt theoretisch, interagiert hart und lebt geplant. Nimmt man zusätzlich noch die emotionale Instabilität aus den Big Five hinzu, zeigt sich ebenfalls das bekannte Gegensatz-Muster: Obelix ist ängstlich und empfindlich, Asterix – auch ohne Zaubertrank – unerschrocken, mutig und stressresistent in fast allen Situationen.

Weitere Charaktere:

Miraculix – ITKG Psychologe
Majestix – EPHS Macher
Caesar – ITHG Wissenschaftler

Entscheidend sind bei Asterix aber nicht nur die Charaktere, sondern auch die spannende Geschichte dahinter:

Ein Dorf leistet Widerstand – die Asterix Story

DAS Hauptelement der Asterix-Story ist ein Konflikt zweier verfeindeter Seiten: der Widerstand der Gallier gegen die Römer. Welche Eigenschaften zeichnen also diese beiden sehr verschiedenen Parteien aus:

Die Gallier
Leben und leben lassen ist ihr Motto. Sie sind chaotisch, spontan, impulsiv, locker, leben in den Tag hinein. Feiern ist ihnen meist wichtiger als die Arbeit. Sie entsprechen einem deutlichen Spontanen handeln im Typentest. Ihr komplettes Gegenteil:

Die Römer
Ordnung ist nicht nur ihr halbes, sondern ihr ganzes Leben. Schön zu sehen ist das z.B. im legendären Video zum „Haus, das verrückt macht„, in dem vor lauter Regeln und Vorschriften alle durchdrehen – eine Parodie auf verhasste Behördengänge.
Die Römer wollen die Gallier ihrem System unterordnen, verlangen dass sich die Gallier nach ihren Vorschriften richten. Sie handeln geplant, kontrolliert, zielstrebig und sind strengstens gedrillt. Damit entsprechen sie einem extrem Geplanten handeln im Typentest.

Der Konflikt

Der stets präsente Konflikt zwischen Galliern und Römern ist zu großen Teilen ein Konflikt zwischen Spontanen und Geplantem Leben: die Gallier wollen unabhängig bleiben und ihr freizügiges Leben genießen, anstatt sich den strengen Regeln und Vorschriften der Römer unterzuordnen. Keine der beiden Parteien will sich auf die andere einlassen, ein Kompromiss kommt für beide nicht in Frage.

In der echten Geschichte waren die Römer allerdings nicht nur Eroberer, sondern haben auch sehr viele kulturelle Revolutionen mitgebracht: Straßen, Städte mit geplanter Infrastruktur, ein Rechtssystem und viele technische Errungenschaften. Damit waren sie allen anderen Kulturen ihrer Zeit weit voraus. Ihr Kampfstil war vor allem von einem geprägt: Disziplin. Ihre Gegner waren im Vergleich dazu oft ein chaotischer Haufen – nicht nur bei Asterix, sondern auch in Wirklichkeit. Der Konflikt von ungeordnetem Chaos gegen starre Disziplin war also durchaus auch in der Realität vorhanden, wenn natürlich nicht so simplifiziert wie in den Comics.

Doch die Geschichte von Asterix zeigt uns, dass auch die Gallier etwas Ordnung und Disziplin im Chaos brauchen, um gegen die Römer anzukommen. Diese Ordnung wird vor allem von Asterix und dem Druiden Miraculix symbolisiert. Im Gegensatz zu den restlichen Trunkenbolden im Ort, schmieden die beiden stets Pläne wie ein Problem zu überwinden ist und arbeiten dann zielstrebig an der Lösung. Aber auch die Frauen der Gallier sind häufig dabei zu sehen, wie sie ihren männlichen Faulpelzen eine bessere Arbeitsmoral nahebringen wollen.

Das End von der Geschicht

Was lernen wir daraus? Auch Chaos braucht Ordnung, um etwas erreichen zu können. Und Ordnung braucht Chaos, um interessant zu sein. Denn einen Comic über das schnöde Alltagsleben und den Drill der Römer würde sicher keiner lesen wollen.

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4 Responses to Asterix – Charaktere und Geschichte typisiert

  1. Lars Lars sagt:

    Vielen Dank an Winfried, der mich auf die Idee zu diesem Blogartikel gebracht hat! 🙂

  2. Winfried Wirzberger sagt:

    Bitte schön Lars,

    habe ich doch gerne gemacht.

    Wobei ich Asterix eigentlich für relativ ausgeglichen halte, ich sehe da keine extreme Ausprägung bei den vier Kategorien. ETLG ja, obwohl er v.a. in den Trickfilmen auch oft spontan wirkt.
    Die meisten römischen Fußsoldaten sind Aktionisten, würde ich sagen, während die Befehlshaber der Truppen (inkl. Caesar) meist LG Typen sind.

    Gruß
    Winfried

  3. Susanne sagt:

    Hier kann ich endlich mal wieder mitreden .-)
    Warum sollte Caesar introvertiert sein? Ich hätte ihn eher als ETLG eingeschätzt. Damit wäre er der gleiche Typ wie Asterix, der ja sein Gegenspieler ist. Allerdings ist Asterix wesentlich ausgeglichener, er ist eben auch ein Gallier und bei ihm spielen fühlen, praktisch, und spontan sein eine größere Rolle.
    Ein Unterschied ist auch, dass Caesar von Machtgier angetrieben wird, während Asterix eher selbstlos ist.
    Kleopatra ist übrigens ETFS

  4. Lars Lars sagt:

    Berechtigter Einwand, da war ich mir auch nicht so sicher und hab mich schließlich für introvertiert entschieden. Caesar sehen wir ja (swoweit ich mich erinnere) immer nur in Befehlssituationen und nie im Alltag oder sonstwo? Ich habe den Eindruck, dass Caesar eher nicht so der gesellige Typ ist. Auch positive Emotionen zeigt er eigentlich nie: wenn man ihn sieht, ist er meist sauer.

    Kleopatra ETFS, das kann gut sein.

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