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Geschichte der Typologie

Der Typentest orientiert sich an dem modernen wissenschaftlichen Persönlichkeitsmodell der Big Five der Persönlichkeit, aber auch an der so genannten Typologie C.G. Jungs und deren Interpretationen, wie dem MBTI. Im Folgenden geht es hauptsächlich um diese traditionellen Typenlehren.

Mehr zu Persönlichkeitstests im Allgemeinen gibt es auch im ausführlichen Artikel zur Geschichte der Persönlichkeitstests.


Carl Gustav Jung - die Anfänge
Der Schweizer Psychologe & Psychoanalytiker Carl Gustav Jung entwickelte Anfang des 20.ten Jahrhunderts seine Theorie über Psychologische Typen und veröffentlichte 1921 ein gleichnamiges Buch mit seinen Erkenntnissen und Theorien. Er stellte darin unter anderem die heute allgemein bekannten Konzepte von Introvertiert und Extrovertiert vor, deren Definition sich von einigen Details abgesehen im Wesentlichen bis heute erhalten hat.

Des weiteren beschrieb er, dass nach seiner Beobachtung jeder Mensch angeborene, natürliche Persönlichkeitsmerkmale habe, die unabhängig von der aktuellen Stimmung oder Einstellung im Lauf des Lebens größtenteils gleich bleiben. Daraus entwickelte er eine Theorie, die acht Grundtypen menschlichen Verhaltens beschrieb, sozusagen die Ur-Typen. Laut seiner (mittlerweile überholten und für die aktuelle Persönlichkeitsforschung nicht mehr relevanten) Theorie dominiert bei jedem Menschen einer dieser acht Typen und wird von den anderen, schwächer ausgeprägten Typen/Persönlichkeitseigenschaften unterstützt.

Obwohl sie seitdem stark weiterentwickelt und verändert wurden - und einiges davon mittlerweile veraltet und überholt ist - waren Jungs Theorien die ursprüngliche Basis der Typologie und für viele spätere psychologische Erkenntnisse.


 


Der MBTI und was darauf folgte
Der MBTI ( Myers-Briggs Type Indicator
) wurde in den 40ern bis Ende der 60er Jahre von der US-amerikanerischen Laienpsychologin Isabel Myers-Briggs zusammen mit ihrer Mutter anhand von Jungs Erkenntnissen über die psychologischen Typen entwickelt. In jahrzehntelanger Arbeit entwickelte sie einen Test, um Jungs ursprüngliche acht Verhaltens-Typen zu messen, und erweiterte Jungs Theorie um eine weitere Ebene (Geplantes und Spontanes Verhalten, bei Myers-Briggs damals Judging und Perceiving genannt) auf 16 Typen.

1975 gründete sie das CAPT Institut (Center for Applications of Psychological Type), welches sich der Verbreitung und Weiterentwicklung der MBTI-Typologie verschrieben hat und bis heute existiert. Allerdings hat es keine Bedeutung in der wissenschaftlichen Forschung, sondern dient eher der Erhaltung und Verbreitung der von Myers Briggs entwickelten Inhalte.

Der MBTI wurde jedoch erst nach dem Tod von Isabel Myers-Briggs 1979 wirklich bekannt und erfolgreich. Insbesondere nachdem die MBTI-Typologie in den 80er und 90er Jahren durch den amerikanischen Psychologen David Keirsey weiterentwickelt wurde: Keirsey vereinfachte das System, strich die auf Jung basierenden Funktionen und führte die so genannten Temperamente ein, die jeweils vier Typen in eine Gruppe zusammenfassen.

Durch Keirsey und ihm folgend viele andere Autoren, z.B. Otto Kroeger, Barron & Barron-Tieger, Jean Kummerow und viele andere, wurden die Inhalte und Anwendbarkeit der zu Grunde liegenden Typologie stark erweitert. Jungs Typen beziehungsweise der originale MBTI-Test blieben zwar stets die Grundlage für die Erweiterungen, sind aber heute nur noch eine unter jeder Menge verschiedenen Tests und Auswertungen für die Typologie nach Jung und MBTI.

Deswegen ist wenn vom "MBTI" die Rede ist, meistens nicht der ursprüngliche originale MBTI-Test gemeint, sondern allgemein die auf Jung begründete Typologie, die sehr viele unterschiedliche Werke von sehr vielen verschiedenen Autoren und Testentwicklern beinhaltet.

Die MBTI-Typologie gewann über die Jahre und Jahrzehnte zunehmend an Popularität. Heute ist sie der (vermutlich) am weitesten verbreitete und von Laien am meisten genutzte Persönlichkeitstest der Welt. In der wissenschaftlichen Welt und der Forschung ist allerdings das Modell der BIG FIVE komplett dominant und der MBTI und Co. werden dort aufgrund der mangelhaften Reliabilität, Validität und Objektivität so gut wie gar nicht genutzt.

In den USA gibt es bis heute dennoch mehr als 100 Bücher - davon einige Bestseller - zur Typologie, zu Jung, zum MBTI, zu Keirseys Temperamenten und zu den vielen verschiedenen Anwendungsbereichen des Ganzen: z.B. Beruf, Partnerschaft, Erziehung, Kreativität und vieles mehr. In den USA wurde und wird der Test auch heute noch häufig bei der Partnersuche und Partnerberatung, zur Verbesserung des Teamworks in Firmen, von Management- und Karriereberatern eingesetzt. Ob dies sinnvoll ist, wenn man bedenkt, dass es wesentlich bessere und verlässlichere Tests gibt (Big Five und Co.) darf allerdings in Frage gestellt werden.

Bei uns in Deutschland ist die MBTI-Typologie ohnehin nahezu unbekannt, abgesehen vom Coaching-Bereich in Firmen.

Woran das liegt? Zu einem guten Teil daran, dass man beim Original - MBTI auch im Deutschen die englischen Typenbezeichnungen und Begriffe verwendet, was das Ganze für Deutsche unnötig kompliziert und undurchsichtig macht. Sowie daran, dass es hierzulande nur wenig gute Literatur (und sogar kaum Internetseiten) zum Thema Typologie gibt. Der ursprüngliche Original MBTI-Test wird nur über ein sehr teures Lizenzsystem vertrieben und fast ausschließlich im Coaching-Bereich von Firmen angewandt.

Vor allem aufgrund der oben genannten Gründe wurde der Typentest entwickelt, um jedem einen einfachen und leicht verständlichen deutschsprachigen Zugang zu Typologie und Co. zu bieten.

MBTI-ähnliche Systeme:

Aktuell gibt es im MBTI-Bereich kaum mehr neue Entwicklungen oder nennenswerte Verbesserungen.

In Osteuropa ist das Pendant zum MBTI Socionics / die Sozionik (hat nichts mit dem gleich lautenden deutschen Begriff Sozionik aus der Informatik zu tun). Dieses System ist auf den ersten Blick nahezu identisch mit der MBTI - Typologie. Es wurde in den 1980er Jahren in der ehemaligen Sowjetunion von der Litauerin Aušra Augustinavičiūtė entwickelt. Es basiert ebenfalls auf Jungs Erkenntnissen und hat diese auf die gleichen 16 Typen wie beim MBTI erweitert. Bei Socionics geht es allerdings hauptsächlich um die ursprünglich von Jung definierten acht Verhaltens-Funktionen. Da diese jedoch nach heutigem Stand komplett veraltet sind, in der aktuellen Persönlichkeitsforschung keine Rolle spielen und es auch keinerlei ernsthafte Studien zu den diversen, teils sehr kuriosen und mehr als fragwürdigen Socionics-Theorien gibt, ist Socionics als Pseudowissenschaft einzustufen. Mehr dazu im Blogartikel zur Sozionik.

Socionics ist in Osteuropa und vor allem der Ukraine teilweise populär, im deutschsprachigen Raum aber gar nicht präsent, da fast alle Publikationen dazu auf kyrillisch verfass
t sind, sowie einige wenige auf englisch.

Andere Projekte wie z.B. Braintypes des Amerikaners Jonathan P. Niednagel oder das ActionType Projekt von Bertrand Theraulaz und Ralph Hippolyte gehen davon aus, dass jeder Typ auch typische körperliche, motorische Merkmale und Fähigkeiten hat. Diese Theorien sind jedoch ebenfalls getrost als Pseudowissenschaften zu bezeichnen, da sie in keiner Weise durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen oder plausibel untermauert sind.

Im Gegensatz dazu gibt es im wissenschaftlichen Bereich einige Studien zum sehr deutlichen Zusammenhang zwischen den BIG FIVE und dem MBTI - siehe weiter unten.





BIG FIVE - die wissenschaftliche Version
Die BIG FIVE, im deutschen auch FFM - Fünf-Faktoren-Modell genannt, sind ein wissenschaftliches Persönlichkeitsmodell.

Die Entwicklung des dahinter stehenden lexikalischen Konzepts (Eigenschaftswörter werden zu zusammengehörigen Wortgruppen gebündelt, die eine Person beschreiben) der Big Five begann bereits in den 1930er Jahren und wurde durch viele verschiedene Wissenschaftler weiterverfolgt.
Die
konkreten Big Five Merkmale wurden zum ersten Mal 1961 von Ernest Tupes und Raymond Christal, zwei Psychologen der US Air Force, in einer Studie beschrieben.
Der Begriff "Big Five" wurde vom Psychologen Lewis Goldberg geprägt, der in unabhängigen Studien zu den gleichen Erkenntnissen kam.

Richtig bekannt wurden die Big Five aber erst durch den weit verbreiteten standardisierten Test, das NEO Personal Inventory, das 1985 von
Paul T. Costa und Robert R. McCrae auf Basis von Goldbergs Arbeit entwickelt wurde. Das NEO-PI wird aktuell in der revidierten Fassung NEO-PI-R genutzt, siehe dazu auch Big Five Facetten.

Es gibt tausende Studien und Artikel von verschiedensten Wissenschaftlern zu den Big Five, zum Beispiel was den Erfolg im Beruf oder Gesundheit angeht, die Entwicklung der Persönlichkeit im Lauf des Lebens, oder auch kuriose Themen, zum Beispiel was der Musikgeschmack oder die Wohnungseinrichtung eines Menschen über seine Persönlichkeit aussagen.
Des weiteren gibt es auch viele Vergleiche mit anderen Persönlichkeitssystemen. Durch diese Vergleiche hat sich auch gezeigt, dass die Big Five größtenteils kompatibel sind mit der Typologie nach Jung/MBTI.

Es gibt sehr viele aktuell laufende Projekte und neue Studien zu den Big Five, zum Beispiel das IPIP-Projekt (International Personality Item Pool), welches von einem der Entwickler der Big Five, Lewis Goldberg, ins Leben gerufen wurde. Es versucht unter anderem die Big Five zu erweitern und Persönlichkeitsmerkmale zu erfassen, die bisher nicht berücksichtigt wurden. Oder das HEXACO-Modell, bei dem ein sechster Faktor gefunden wurde.
Viele Studien zu den Big Five finden sich über Google Scholar, sowie viele Artikel zum Thema im Typentest Blog.

Eine Erklärung zu den Big Five gibt unter BIG FIVE.

 

TypenTest - die deutsche Version
Der Typentest wurde 2002 von Lars Lorber entwickelt. Es wurde ein eigenes Deutsches, sich von den Jungschen, MBTI und Big Five - Begriffen unterscheidendes Bezeichnungs-System eingeführt, um die menschliche Persönlichkeit möglichst einfach zu erklären.

Das Hauptaugenmerk beim Typentest liegt auf einer leichten Verständlichkeit für jedermann, so wie darin die Stärken und aktuellen Erkenntnisse der verschiedenen Modelle, Autoren und Studien in einem System zu vereinen.

Die Seite Typentest.de ist seit 2002 online und wird seitdem kontinuierlich erweitert und verbessert. Impressum

 

Mehr Informationen zur Typologie gibt es auch unter Links und  Bücher.

Andere Themen: Persönlichkeitsstörung, Reiss Profile, Charakterstärken-Test, DISG, Enneagramm, Berufstest, Empathie, Lethargie

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