Eine Studie hat untersucht, wie sich unsere Persönlichkeit auf die Jobsuche und den Erfolg dabei auswirkt.
Persönlichkeitseigenschaften helfen oder hindern bei Arbeitssuche
Mit den umfangreichen Daten des deutschen SOEP (Sozio-oekonomisches Panel) wurde untersucht, welche Persönlichkeitsmerkmale sich auf die Länge von Arbeitslosigkeit und Jobsuche auswirken. Die Teilnehmer machten dazu über den Zeitraum von mehreren Jahren einen kurzen Big Five Persönlichkeitstest und gaben an, ob sie sich in einem Arbeitsverhältnis befanden oder ob und wie lange sie arbeitslos waren.
Ob jemand nach dem Verlieren seines Jobs schnell wieder einen neuen findet, wird nach den Ergebnissen der Studie von zwei Persönlichkeitsmerkmalen beeinflusst: Gewissenhaftigkeit beschreibt, wie zielbewusst, strukturiert und strebsam wir uns verhalten. Eine höhere Gewissenhaftigkeit führt entsprechend auch dazu, schneller wieder einen Job zu finden. Neurotizismus beschreibt, wie anfällig wir gegen negative Emotionen sind: empfindlich, unsicher und stressanfällig bei hohem Neurotizismus und selbstsicher und unempfindlich bei niedrigem Neurotizismus. Ein hoher Neurotizismus führt dazu, dass wir weniger schnell einen neuen Job finden, weil uns dies schwerer fällt.
Andere Persönlichkeitsmerkmale haben laut der Studie keinen nennenswerten Einfluss auf den Erfolg bei der Jobsuche. Ausnahmen: Bei Frauen erwies sich eine höhere Offenheit für neue Erfahrungen positiv für das Finden eine neuen Jobs. Ebenso bei Menschen mit Migrationshintergrund. Bei letzteren hatte die Offenheit sogar einen relativ großen Einfluss, was dadurch zu erklären ist, das Menschen aus einem anderen Kulturkreis sich in der für sie fremden deutschen Kultur besser zurecht finden, wenn sie eine höhere Offenheit haben. Denn die führt dazu, offener für geistige, fremde und unkonventionelle Dinge zu sein.
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Quelle:
Personality Change Following Unemployment, Link
Bild von Daniel Bagel