GEO kompakt: auf der Suche nach dem Ich

Heute kein Buchtipp, sondern ein Magazintipp zu einem Thema, mit dem sich auch der Typentest Persönlichkeitstest befasst:

Die aktuelle Ausgabe des Wissensmagazins GEO kompakt bietet einen Blick in das „ICH“.

Auf 150 (werbefreien!) Seiten finden sich u.a. Erklärungen unserer Persönlichkeit anhand des wissenschaftlichen Modells der Big Five, über das auch ich im Blog häufig schreibe. Dabei werden z.B. die Vor- und Nachteile der Charaktermerkmale wie Introvertiert und Extrovertiert beschrieben.

Es geht darin aber nicht nur um die Persönlichkeit, sondern z.B. auch um Länder-Klischees und kulturelle Unterschiede des „Ich“-Begriffes in der Selbstwahrnehmung: während Amerikaner eher individualistisch eingestellt sind und sich an persönlichen Erfolgen orientieren, steht in asiatischen Kulturen wie China und Japan das Kollektiv, also die Gemeinschaft von Familie, Arbeitsstelle oder Dorfgemeinschaft und deren Beziehungen untereinander im Vordergrund. Erstaunlicherweise gibt es in dieser gemeinschaftlichen Kultur, in der die Menschen stärker gegenseitig auf sich aufpassen, erheblich weniger Depressionserkrankungen als im Westen. Wir Europäer liegen interessanterweise nicht nur geographisch, sondern auch psychologisch ungefähr in der Mitte zwischen der amerikanischen individualistischen und der asiatischen kollektivistischen Kultur.

Die Furcht vor Spinnen: Unbewusstes und Emotionen

Weitere Themen im Heft sind u.a. das Unbewusste und die Geschichte von Sigmund Freud. Ob seine Lehren Relevanz haben oder nicht, ist selbst heute, mehr als 100 Jahre später, noch umstritten, siehe dazu auch die Geschichte der Persönlichkeitstests. Ebenfalls schwer greifbar sind psychische Krankheiten, eine Persönlichkeitsstörung oder wo in unserem Gehirn eigentlich dieses mysteriöse „Ich“ sitzt.
Das Emotionen oft einer dahinterliegenden Logik folgen, zeigt die Evolution: Spinnen und Schlangen sind keine ernsthafte Gefahr mehr für den modernen Menschen, aber trotzdem fürchten sich viele vor ihnen. Denn für unsere Vorfahren waren sie keineswegs so ungefährlich wie für uns und deren Erfahrungen beeinflussen uns heute noch unbewusst. Vielleicht zeigen unsere Nachfahren in einigen hundert Jahren stattdessen Angst vor Steckdosen und schnell fahrenden Autos…

Erhältlich ist das Magazin im Zeitschriftenhandel oder über die GEO-Seite, wo sich auch eine Vorschau und ein Themenüberblick findet.

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